Paddeln auf dem "8. Weltwunder"

Paddeln auf dem "8. Weltwunder"

Schon seit einigen Jahren wollten wir auf dem Telemarkkanal in Norwegen paddeln. In diesem Jahr Ende Juli sollte es nun endlich soweit sein. Im Vorfeld haben wir im Internet geforscht, um viele Informationen und andere Berichte zu finden. Leider fiel das Ergebnis recht mager aus. Es gibt lediglich ein Outdoor – Handbuch über den Telemarkkanal, dass uns die besten Beschreibungen über die Gewässer und Campingmöglichkeiten lieferte. Die „finalen“ Infos wollten wir uns vor Ort in der Touristen-Information besorgen.

Unsere Anreise erfolgte erst einmal auf dem für uns besten Wege von Berlin nach Saßnitz, dort auf die Nachtfähre nach Trelleborg, die gegen 3.15 Uhr früh ankam, und von dort auf der Küstenautobahn über Malmö und Göteborg Richtung Norwegen. Über den Oslofjord ging es wieder mit einer Fähre und dann weiter Richtung Dalen. Die Bundesstraße verlief recht kurvenreich, und in das Tal nach Dalen hinab ging eine steile Strecke mit einigen Serpentinen, so dass unsere Bremsen heiß gelaufen sind. Dalen ist ein schmucker kleiner Ort mit einem Supermarkt, Hafen und dem historischen in Gelb strahlenden Dalen-Hotel.

Der dortige Campingplatz (es gibt nur einen) ist schön auf einer Halbinsel gelegen. Es gibt keine nummerierten Stellplätze, man kann bleiben, wo Platz ist. Und es war viel Platz, so viel Platz, dass wir eine halbe Stunde brauchten, um eine schöne Stelle zu finden. Damit wir uns nicht missverstehen: Es war überall schön! Auch die Sanitäranlagen waren sauber und ausreichend vorhanden. Die ersten beiden Tage haben wir uns akklimatisiert, die Gegend erkundet, und in der Touristeninformation eine „Paddling Map“ vom Telemarkkanal samt Campingplätzen erstanden. Während unserer Tour hat sich jedoch herausgestellt, dass einige Zeltplätze vom Plan nicht vorhanden waren, und andere, die nicht eingezeichnet waren, dafür auf dem Weg lagen. 

Nach drei Tagen ging es also los. Für den ersten Tag wollten wir nur 10km bis nach Lardal paddeln. Die Gewässer dort zeichnen sich durch extrem sauberes und klares Wasser aus. Man hätte keinerlei Probleme, dieses direkt zu trinken. Bis wir unsere Zelte abgebrochen und die Kajaks gepackt hatten, war es sowieso Mittag. Unser Auto konnten wir auf dem Campingplatz stehen lassen. In der Nähe von dem kleinen Hafen und dem Dampferanleger in Dalen ist eine Badestelle, dort haben wir eingesetzt. Es gibt dort auch ein Sanitärgebäude und einen Imbiss, wo wir vor unserem Telemark-Abenteuer noch eine Kleinigkeit aßen. Pünktlich zur Abfahrt kam auch Wind auf. Das Wetter war die ganze Zeit sehr wechselhaft. Wind, Regen, Sonne wechselten sich regelmäßig ab. 

Die ersten 70km des Telemarkkanals bestehen jedoch aus Seen, die mit flussartigen Abschnitten verbunden sind. Die Seen sind auch ziemlich windanfällig. Auf dem großen Bandaksee ging es am ersten Tag also bis nach Lardal. Die ersten Kilometer noch im Windschatten, hatten wir aber die letzten ca. 3km Wind von vorn, dann von der Seite, ehe wir schließlich mit dem Wind in die Bucht von Lardal paddeln konnten. Ein netter Ort mit einem kleinen Campingplatz. Trocken haben wir unser Zelt aufgebaut, aber als wir den Ort erkundeten, fing es an zu regnen. Während des Schauers bildete sich ein wunderbarer Regenbogen über dem Bandaksee.

Der Bandaksee hat eine Länge von etwa 25km, die schmalste Stelle ist ca.300m, die Breiteste  ist fast 2000m und an seiner tiefsten Stelle misst er 350m. Landschaftlich ist es sicher ein Höhepunkt des Telemarkkanals. Bis zu 1000m steilaufsteigende Hänge bieten auf Strecken über 5 bis 6 km keinerlei Möglichkeiten zum Anlanden, Rettung könnte nur vom Wasser aus erfolgen. Erstaunlicherweise hat man aber auch auf diesen Abschnitten Handy-Verbindung. 

Der nächste Morgen begann nach einem kurzen Schauer dann aber sonnig, und so konnten wir nach einem ausgiebigen Frühstück unser Zelt relativ trocken einpacken. Es ging weiter bei Sonnenschein und spiegelglattem Wasser über den Bandaksee. Auf dieser Tour ist mir schon am zweiten Tag jegliches Zeitgefühl und das Gefühl für Entfernung verloren gegangen. Wahrscheinlich durch die sehr klare Luft und weite Sicht konnten wir Entfernungen nicht mehr richtig abschätzen, was wir als 2km entfernt dachten, war aber 10km weit weg. 

Von Lardal aus nach weiteren 15 km haben wir das Ende des Bandak erreicht. Wir fahren in den schmalen Strauman, der eine Länge von 5km und eine Breite von 100 bis 500m hat, und den Bandak mit dem Kviteseidvatnet-See verbindet. Dort hat man Gelegenheit, in einer Bucht Pause zu machen. Am Ende des Strauman kommt eine Straßenbrücke in Sicht. 



Wir paddeln hindurch, nicht auf den Kviteseidvatnet, sondern biegen nach links ein in den Sundkilen zur Ortschaft Kviteseid. Das ist zwar eine Sackgasse, aber wir wollen dort auf den Campingplatz (der auf der „Paddling Map“ nicht verzeichnet ist). Es ist landschaftlich eine sehr schöne Strecke, wir unterqueren eine alte eiserne Drehbrücke (Baujahr 1901), die noch immer in Betrieb ist, wenn der Telemark-Dampfer kommt. Kurz vor Kviteseid erwischte uns dann aber doch ein heftiger kurzer Regenschauer. Und wir dachten schon, wir bleiben heute trocken! Der Campingplatz ist mit Kanälen durchzogen, so dass wir da aussetzen konnten, wo wir zelten wollten. Es war wenig Betrieb, und man musste sich an einem kleinen Häuschen selber registrieren. Für den nächsten Tag wurde ab Mittag Dauerregen angesagt, und so wollten wir einen Ruhetag einlegen, Einkaufen gehen und den Ort erkunden. 

Der nächste Tag begann zunächst trocken. Wir wanderten in den Ort, kauften ein, und aßen in einem Cafe und Imbiß etwas zu Mittag. Der Einfachheit halber mal wieder einen Hamburger mit Pommes, der aber auch wirklich sehr gut schmeckte. Inzwischen setzte auch der Regen ein, und so verbrachten wir den Rest des Tages im Zelt. 

Am darauf folgenden Tag schien wieder die Sonne, und so brachen wir unser Zelt ab und paddelten weiter. Zunächst wieder die 6km den Sundkilen entlang zum Kviteseidvatnet See. Kurz vor der Drehbrücke überholte uns der Telemark-Dampfer, der vormittags den Ort angefahren hat, und von Dalen kam. So konnten wir die Drehbrücke in Aktion bewundern. Wir biegen nach links in den Kviteseidvatnet See ab, rechts von uns liegt die Insel Bukkoy. Der etwa 9km lange und bis zu 1500m breite See ist lieblicher als der Bandak, da die Berge weniger steil sind. Nach Passage des Sees beginnt der schmale Fjagesund Straumen, das Verbindungsstück zwischen den Seen Kviteseidvatnet und Flavatn.

Dort haben wir in einer windgeschützten Bucht in der Sonne unsere Mittagspause gemacht. Gut gesättigt packten wir unsere Essenstasche wieder ein, und paddelten weiter. Bei der kleinen Ortschaft Fjagesund überspannt eine Brücke das Wasser. Nach Unterquerung der Brücke geht es nach links in den Flavatn See. Bereits vor der Brücke bezog sich der Himmel bedrohlich und wir zogen lieber unsere Regenkleidung an, und machten die Spritzdecken zu.

Wir hörten ein Rauschen wie das eines Wasserfalls. Hinter der Brücke goss es in Strömen. Es war wie eine Wand aus Wasser, kein Wind, das Wasser spiegelglatt, und wo die Regenwand war, schäumte es. Wir hörten auf zu paddeln, und warteten etwas, da das Wetter eigentlich vor uns herzog. Trotzdem bekamen wir noch eine fürchterliche aber kurze Dusche ab. Nun, wir ließen es über uns ergehen!

Als der Regen nachließ, paddelten wir weiter über den Flavatn Richtung Kilen. Dort soll ein Campingplatz sein. Nach weiteren 6km ist das Kilen Feriesenter erreicht. Zuvor überqueren wir noch den Royrfjorden und sehen schon von weitem den schönen Sandstrand des Campingplatzes. Dieser beheimatet allerdings hauptsächlich Dauercamper. Wir haben mit unserem Zelt noch ein Plätzchen am Strand gefunden. Schlechte Karten hätten jedoch auch Wohmobilisten, die dort campen möchten, denn es gab keine Plätze für Durchreisende. Dennoch hatten wir noch einen schönen Nachmittag und Abend, und eine warme Dusche.

Am nächsten Morgen war das Wetter recht schön, aber windig. Den ersten Kilometer sind wir gegen den Wind zurück gepaddelt, um dann die Kurve mit möglichst wenig Seitenwind zu nehmen und mit dem Wind in den Windschatten zu gelangen. Trotz dessen war die Phase des Seitenwindes unangenehm.  Wir paddeln weiter den Flavatn, der insgesamt eine Länge von 16km und eine Breite von 1000 bis 2500m hat, und nach ca. 9km hat der See ein Ende. Mit den Seepassagen ist es jetzt nach 60km vorbei und bis nach Ulefoss hat der Telemarkkanal jetzt wirklich Flusscharakter.  

Das Fahrwasser ist jetzt mit roten und weißen Bojen gekennzeichnet. Wir passieren die Kanalstation Strengen, und nach insgesamt 67 gepaddelten Kilometern nähern wir uns der ersten Schleuse. Zuvor passieren wir noch das Wasserkraftwerk Hogga. Dieses liegt auf der linken Seite, und man sollte sich rechts halten, da bei Wasserentnahme Querströmungen entstehen können. 

Dann kommt endlich die erste Schleuse. Die „Hogga Sluser“, zwei Kammern, Absenkung 7m von 72m auf 65m ü. NN. Wir setzen vor der Schleuse aus, recht bequem an einem für Kanuten vorgesehenen Steg. Ebenfalls nach der Schleuse kann man gut wieder einsetzen. Doch erst einmal die beladenen Boote heraus wuchten. Das ging dann besser als wir dachten, denn die Norweger denken auch mit: Es gab große Bootswagen, die man schräg ins Wasser kippen konnte, die Kajaks halb heraufziehen, und durch die Kippbewegung mit weniger Krafteinsatz samt Bootswagen herausziehen konnte. Überall an den Schleusen standen auch immer mehrere kleine Bootswagen zum Gebrauch.

An dieser Schleuse gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz, zelten kann man natürlich auch, und ein Sanitärgebäude mit Dusche ist auch vorhanden. Wir wollten aber noch weiter. Bevor wir auf der anderen Seite wieder eingesetzt haben, kam einer von den drei historischen Telemarkdampfern, und wir konnten den Schleusenvorgang beobachten. Nur wenn die Dampfer kommen, sind auch die Schleusenwärter vor Ort. Diese Schleusen sind über 100 Jahre alt und für die Schleusungen braucht man Muskelkraft, denn die Schleusentore aus Holz lassen sich nur per Hand bedienen. Wenn man geschleust werden möchte, muss man telefonieren und hoffen, dass man nicht so lange warten muss. Außerdem sind die Schleusungen gebührenpflichtig. 

Wir paddeln weiter, und nach 1,5 km kommt schon die nächste Schleuse. Die „Kjeldal Sluse“ hat eine Kammer und eine Absenkung von 3m von 65m auf 62m ü. NN. Das Aussetzen ist sportlich, wir müssen uns ganz rechts halten. Ein schmaler Graben, dann ein Steg. Wieder sind Bootswagen vorhanden. Die „Kipptechnik“ klappt auch ganz gut mit unseren normalen Bootswagen. Die Einsatzstelle auf der anderen Seite ist sportlich: Es geht steil bergab. Wenn man den Weg noch ca. 200m weiter geht, kommt eine weitere Ein- und Aussetzstelle, die bequemer ist. Das wussten wir aber nicht.

Nach weiteren entspannten 2,5km haben wir Lunde und die „Lunde Sluse“ erreicht. Diese hat eine Kammer, Absenkung 3m von 62m auf 59m ü.NN. Auf dem Campingplatz vor der Schleuse haben wir unser Etappenziel erreicht. Heute war Samstag und der Campingplatz entsprechend voll, aber wir haben noch einen der besten Plätze ergattern können. Und zum Sanitärgebäude, was allerdings nur aus Toilette und Waschgelegenheit bestand, nicht weit. Duschen gab es nur in einem Container, aber in den nächsten Jahren wird dort wohl auch ein richtiges Sanitärgebäude entstehen, denn der Campingplatz wird noch vergrößert.

Da wir unterwegs nichts außer Studentenfutter gegessen haben, gingen wir zur Schleuse, wo es eine nette Gaststätte gibt. Ich habe wieder mal einen Hamburger gegessen, diesmal aus Elchfleisch, der sehr gut schmeckte. Anschließend sind wir noch in die Stadt gegangen zum Einkaufen. Es war Samstag, und im Gegensatz zu Schweden haben in Norwegen die Lebensmittelgeschäfte sonntags nicht auf. Wir beschlossen, am Sonntag unser Auto aus Dalen nachzuholen und die letzte Etappe nach Ulefoss ohne Gepäck zu paddeln. 

Am Sonntagmittag sind wir mit dem historischen Kanaldampfer „Hendrik Ibsen“ (Baujahr 1907) nach Dalen zurückgefahren. Die Fahrt dauerte 5 Stunden, wir hatten 4 Tagesetappen mit dem Kajak dafür gebraucht. Es war überhaupt nicht langweilig. Schön, diese Strecke nochmals von einer anderen Perspektive gesehen zu haben. Stolz, das per Muskelkraft geschafft zu haben. Wir haben zuerst an Deck gesessen und sind später hinunter in den gemütlichen Gastraum mit roten Plüschsofas gegangen um Kaffee zu trinken und Zimtschnecken zu essen. Zwischendurch hat der Dampfer immer mal wieder angelegt, um Passagiere aufzunehmen. Vier junge Männer kamen an Bord, und ihre zwei Canadier, die der Kapitän und der Bootsmann auf das Oberdeck gewuchtet haben. In Dalen angekommen sind wir zum Campingplatz gelaufen, froh, uns die Beine vertreten zu können. Unser Auto hat brav auf uns gewartet, und ich war froh, abends in unserem doch gemütlichen Bett im Bus liegen zu können.

Am Montag wollten wir dann die für uns letzte Etappe von Lunde nach Ulefoss ohne Gepäck paddeln. Gesagt, getan … Montag früh starteten wir in Lunde bei Sonnenschein, aber es war Regen angesagt. Kurz nach dem Start unterqueren wir zwei Stahlbrücken, eine Eisenbahn- und eine Straßenbrücke, unter diesen war eine ziemlich starke Strömung. Die Landschaft auf den nächsten Kilometern ist abwechslungsreich und die Berge sind relativ flach. Nach a. 4km öffnet sich auf der rechten Seite eine sehr große Bucht, der Nomevatn. Dieser See ist erst durch die Aufstauung während der Kanalisierung entstanden. Ein Teil ist Naturschutzgebiet und am östlichen Ende befindet sich eine große Badestelle mit einem langen Sandstrand. Wir folgen dem Straumen aber weiter auf der Bojenstrecke. 

Wir biegen nach links und der Kanal wird bis zur „Vrangfoss Sluser“ sehr schmal. Das Ufer ist hier steil und felsig, die Strömung wieder stärker. Das Gewässer wird wieder weiter und wir halten uns ganz rechts. Linker Hand befindet sich das Wehr und der Wasserfall. Wir setzen vor der Schleuse aus, froh, leere Boote zu haben. Die „Vrangfoss Sluser“ hat 5 Kammern, Absenkung 23m von 59m auf 36m ü.NN. Die Schleusung dauert 60 Minuten. 

Auf dem weitläufigen Gelände befindet sich ein Cafe und ein Sanitärgebäude. Wir finden wieder einige Bootswagen vor, laden unsere Boote auf und parken sie erstmal vor dem Cafe. Es war gerade einer von den historischen Dampfern in der Schleuse, sodass wir auch dort den Schleusenvorgang beobachten konnten. Beim aufwärts Schleusen kam das Wasser in den Kammern von überall, es kam durch die Tore und schoss durch die Steinmauern rechts und links in die Kammern ein. Mit unseren kleinen Booten hätte ich da nicht drinstehen wollen. Wir haben fotografiert und uns das Gelände angeschaut. Rasant ging es dann mit unseren Kajaks auf den Bootswagen den Berg hinunter zu unserer Einsatzstelle. Jetzt fing auch der angekündigte Regen an, wir zogen gleich die Regenbekleidung über. Diese Schleuse ist wohl die Bekannteste und so war dort auch reichlich Betrieb von Touristen. 

Wir paddeln den schmalen Kanal weiter Richtung „Eidsfoss Sluser“, die wir nach nur 2km erreichten. Sie hat zwei Kammern, Absenkung 10m von 36m auf 26m ü.NN.  Dort war gar nichts los, es gab dort auch nichts. Wir setzen auf der linken Seite an einem Schwimmsteg aus, wieder glücklich mit leeren Booten. Mittlerweile regnete es stärker und sich ein. Aber auch dort gab es wieder Bootswagen. Der Einstieg auf der anderen Seite war wieder sehr sportlich, es ging steil bergab auf einen aber sehr schönen Steg für Paddler. Diesen Weg wollte uns jedoch eine kleine Blindschleiche versperren, die sich auch nicht stören ließ.

Die letzten 3km zur „Ulefoss Sluser“ paddelten wir im strömenden Regen, und es sollte die nächsten Stunden auch nicht aufhören. Die „Ulefoss Sluser“ hat 3 Kammern, Absenkung 11m von 26m auf 15m ü.NN. Wir setzen direkt vor der Schleuse aus, der Steg ist für Paddler nicht optimal, etwas hoch, aber wir haben es geschafft. Die Boote haben wir nach oben getragen. Dort gab es ein Cafe und Toiletten. Zu dritt sind wir in die Stadt gelaufen, haben den Busbahnhof gesucht und Holger ist mit dem Bus zurück nach Lunde gefahren, um das Auto zu holen. Lisa und ich sind wieder zurückgelaufen, haben uns im Cafe mal wieder einen Hamburger bestellt und auf Holger gewartet. Es goss immer noch in Strömen. Nach etwas über einer Stunde war Holger wieder da, und nachdem auch er etwas gegessen hatte, hatte der Wettergott ein Einsehen, und der Regen wurde schwächer um schließlich ganz aufzuhören. So konnten wir die Boote wenigstens trocken verladen. Hier ist unser Telemark-Abenteuer zu Ende gegangen.

Für unerfahrene Kanuten und Paddeleinsteiger ist es empfehlenswert, diese Tour in Begleitung von erfahrenen Paddlern zu machen, da wir auf dieser Strecke einige extreme Wetterumschwünge hatten und die Seen sehr windanfällig sind. Empfehlenswert ist es, die Paddel mit einer Sicherung am Boot zu befestigen und eine Schwimmweste zu tragen, wie man auf unseren Bildern sieht (Grins!). Wir haben immer auf Campingplätzen übernachtet, die in normalen Tagesetappen erreichbar sind. Man kann auch mit dem Jedermannsrecht wild zelten, aber es gibt wenig Gelegenheit, da man durch steil aufsteigende Berge teilweise noch nicht einmal anlanden kann.

Anmerkung zu den Schleusen: Wir haben diese Tour mit Einer-Kajaks gemacht, da diese voll beladen nicht so schwer sind wie ein Zweier-Kajak. Man könnte auch ab der ersten Schleuse ohne Gepäck weiterpaddeln, und das Auto täglich nachholen, so erspart man sich die schweren Umtragungen. Die Schleusen sind gebührenpflichtig und das Personal, das hauptsächlich aus Studenten besteht, ist nur vor Ort, wenn ein Dampfer kommt, also zweimal am Tag von Juni bis Ende August. 

Hier die Daten unserer Etappen:

1.Tag :  Dalen–Lardal        10km       Campingplatz Sjobui      2.Tag :  Lardal–Kviteseid 27 km      Campingplatz Syftestad  3.Tag :  Ruhetag                                                                                4.Tag : Kviteseid–Kilen     26km  Campingplatz Kilen Feriesenter 

5.Tag :  Kilen – Lunde        21km       Campingplatz Lunde        6.Tag :  Fahrt mit dem Dampfer „Hendrik Ibsen“ zurück nach Dalen, um unser Auto zu holen.                         

7.Tag :  Lunde – Ulefoss    13km       Bis zur Schleuse, ohne Gepäck, Bustransfer 

                                                             

Im Anschluss sind wir nach Schweden weitergereist, um dort den Rest unseres Urlaubs zu verbringen.



Christine Born

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